Walter Womacka war einer der einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten der DDR. Er wurde 1925 im tschechoslowakischen Horní Jiřetín (dt.: Obergeorgenthal) geboren. Nach einer Lehre zum Dekorationsmaler an der Staatsschule für Keramik in Teplitz-Schönau studierte er Baukunst und Bildende Künste in Weimar und in Dresden. Ab 1953 nahm Womacka eine Lehrtätigkeit als Maler und Grafiker an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee auf. Ab 1965 erhielt er dort eine Professur, drei Jahre später folgte seine Ernennung zum Rektor. Dieses akademische Spitzenamt sollte er bis 1988 innehalten.

Womackas künstlerisches Oeuvre ist ein äußerst vielseitiges. Einige seiner monumentalen Bildwerke sind noch heute in Berlin-Mitte an ehemals zentralen Staatsbauten zu sehen, u. a. der Brunnen am Alexanderplatz oder der  Mosaikfries „Unser Leben“ am Haus des Lehrers. Sie stehen inzwischen unter Denkmalschutz und tragen damit das amtliche Siegel für Kulturgut. Neben der Malerei ist auch Womackas grafisches Werk umfangreich und von hohem künstlerischem Wert. Während sein Schaffen der DDR-Zeit deutlich vom sozialistischen Themenkontext geprägt war, bewegen sich die grafischen Arbeiten geradezu bewusst weg von politischen Themen und offenbaren Womackas große Verehrung für Pablo Picasso.

Nach der Wende erfuhr Womackas eine zumeist undifferenzierte Betrachtungsweise, die den Künstler tief getroffen hat. Doch schon zehn Jahre nach der Wiedervereinigung konnte er ein neues schöpferisches Selbstbewusstsein entwickeln und stellte sich insbesondere mit grafischen Arbeiten wieder der öffentlichen Rezension. 

In all der Zeit bestand eine innige Verbindung Womackas zur Insel Usedom. Wann immer er die Möglichkeit hatte, verließ er das lärmende Berlin-Mitte und zog sich in sein Usedomer Ferienhaus zurück. Hier fand er ein Refugium, das ihn als Maler und Grafiker stets aufs Neue inspirierte. Bei seinen Spaziergängen durch die Dörfer war Womacka vom Charme der ländlichen Fachwerkarchitektur fasziniert, die er auf wunderbar einfühlende Weise immer wieder festhielt, so etwa in der Lithografie „Fischerhütten auf Usedom“.

 

Art Center Berlin präsentiert erlesene handsignierte Lithografien und Siebdrucke von Walter Womacka.

 

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