Otto Niemeyer-Holstein war einer der bedeutendsten deutschen Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zunächst Autodidakt, war er später insbesondere vom Expressionismus und der Neue Sachlichkeit geprägt. Während er bis 1933 bereits zahlreich in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgestellt hatte, hielt er sich in der Zeit des Nationalsozialismus weitgehend bedeckt, von den Nazis wurden seine Werke als „zu impressionistisch“ aus der Öffentlichkeit verbannt. Nach Kriegsende genoss Niemeyer-Holstein in der DDR wieder hohe Anerkennung. 1964 erhielt er eine Professur, 1969 wurde er Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Jedoch blieb sein Verhältnis zu der Staatsmacht der DDR wegen kritischer politischer Äußerungen angespannt. Sein wichtigster Lebensabschnitt gilt jedoch der Zeit auf Usedom, von Niemeyer-Holstein liebevoll "Lüttenort" ( plattdeutsch: „Kleiner“) getauft. Hier lebte und arbeitete der Künstler zusammen mit seiner zweiten Frau Annelise fast 50 Jahre lang bis zu seinem Tod.
Auszeichnungen: 1974 Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur; 1975 Ehrenpräsident der Ostsee-Biennale; 1977 Stern der Völkerfreundschaft in Gold. Sein Haus, Atelier und Garten in Lüttenort sind heute als historisches Ensemble Museum Atelier Otto Niemeyer-Holstein öffentlich zugänglich.